Die diversen Zubehörhersteller bieten unterschiedlichste Straßenbeläge an (alle Arten von Asphalt, Pflasterstein etc.) doch eine Betonstraße im Stile von Autobahnen oder einer alten DDR-Industriestraße liefert niemand. Hier helfen etwas Sperrholz, eine Säge, Holzleim, Farbe und viel Ausdauer.
Es gilt nämlich aus dem Sperrholz viele Plättchen zu machen, die dann die Grundlage für eine Betonstraße bilden. Hier sind dann alle Möglichkeiten für diese Straße offen. Biegungen, Plätze und Kreuzungen sind auf einfache Weise abbildbar. Doch vorher kommt viel Arbeit.
Von den Sperrholzplatten (3 mm Pappelsperrholz, dies ist fest genug für die Straße und weich genug fürs verarbeiten) werden 18 mm breite Streifen abgeschnitten (kann man mit einem Cutter-Messer machen). Diese Streifen werden dann in 20 mm Plättchen unterteilt. Dies ergibt eine reale Plattengröße von ca. 2,90 m x 3,20 m (eigentlich sollten die Platten noch etwas kleiner sein). Am besten baut man sich für die Plättchen eine Leere, die die Gleichmäßigkeit der Plättchen garantiert, denn auf diese kommt es dann für das Aussehen der Straße an. Die nachfolgende Abbildung zeigt eine solche Leere.
Die Leisten nicht restlos zu Plättchen verarbeiten, denn sie bilden auch die Grundlage für die nicht rechteckigen Plättchen für Kurven, Zufahrten oder Bahnübergänge. Ist eine ausreichende Menge an Plättchen erstellt (Wie viele Plättchen man braucht kann man auf einfache weise ausrechnen: Länge des Weges mal 2 durch Plattenlänge), kommt eine kurze Nachbearbeitung der Plättchen, denn Splitter und Grat sollten von den Plättchen verschwinden (mit Hilfe von feinem Sandpapier). Dann kommt ein erstes Probeliegen.
Auf der Basis der Reste beim Schneiden der Plättchen werden die "Spezialplättchen" für Kurven und Bahnübergänge gefertigt. Dabei ist jeweils Maßarbeit notwendig. Am Bahnübergang reichen die 3 mm Sperrholzplättchen exakt bis zur Schienehöhe. Die vorstehenden Schwellen werden im Bereich der Straße mit einem Cuttermesser abgeschnitten, die Spezialplättchen zur Schiene hin leicht abgeschrägt, so dass sie mit der Schienenoberkante abschließen.
In den Kurven werden entsprechende Trapeze geschnitten, die den Kurvenradius abbilden. An Kreuzungen kann man künstlerische Freiheit walten lassen. Fast jede Kombination der Plättchen ist möglich.
Das geschnittene Material wird dann mit Hilfe von Holzkaltleim auf dem ebenen Untergrund festgeklebt. die Abstände zwischen den Plättchen sollten dabei bei maximal 0,5 mm liegen, denn dies sind in der realen Welt immerhin 8 cm (zumindest auf Autobahnen ein kapitales Schlagloch). Der Holzkaltleim lässt ein zuschneiden und verarbeiten gleichzeitig zu, d.h. man kann zuschneiden und gleich darauf aufkleben. So entsteht die Straße nach und nach.
Die nachfolgende Abbildung zeigt einen Übergang zu einer Asphaltstraße. Hierbei wurde eine Plastikplatte mit einem Pflastermuster genutzt. Entsprechend zugeschnitten entsteht einer gepflasterte Auffahrt. An der Rändern wurde jeweils eine Reihe Steine angeklebt.
Die Fugen zwischen den Plättchen werden nun noch mit Spachtelmasse (z.B. Moltofill) verfüllt. Dabei gibt man eine kleine Menge am besten auf den den Finger und verreibt diese Masse dann über die Straße. Nach dem Abtrocknen wird die Straße dann mit feinem Sandpapier geschliffen.
Die Farbgebung erfolgt in zwei Schritten. Zuerst wird die Straße mit einer Lösung aus Wasser, weißer Dispersionsfarbe und ein wenig Kaltleim bestrichen. Dies gibt eine ausreichend feste Grundierung. Nach deren Abtrocknung wird wieder leicht geschliffen. Der zweite Farbgang erfolgt in der endgültigen Farbe der Betonplatten. Ich habe hierzu eine Mischen aus Schwarz, Braun, wenig Grün und Weiß gewählt (ergibt ein "dreckiges" Grau). Das ganze recht wässrig aufbringen - trocknen - fertig.
Der Straßenbau mittels Holzplättchen ermöglicht auch den Bau von Sonderanlagen wie Schüttrampen oder Fahrzeugwaagen. Dem findigen Modellbahner sind hier keine Grenzen gesetzt. Die Abbildung zeigt einer Schüttrampe für bis zu drei Hochbordwagen.
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