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Bahndamm und Schalldämmung aus Fußbodenmatten

Autor: Ingo Schöbe - 08/2000

Wer einmal Gleise direkt auf Sperrholz angebracht hat weis, dass dies bei Fahrbetrieb mit nicht unerheblichen Fahrgeräuschen verbunden ist (speziell bei älteren Fahrzeugen). Um diesen Umstand zu mildern bieten die verschiedenen Zubehörhersteller unterschiedliche Materialien zur Schalldämmung an (z.B. Schaumstoff oder Kork).

Das diese Zubehörartikel ihren Preis haben wird der Hörgenuss bald zum Stressfaktor für die Brieftasche. Abhilfe schaffen hier Kork-Fußbodenmatten aus jedem Baumarkt. Das Packet gibt es hier ab ca. 5.- EUR bei 2mm Stärke. Das Material lässt sich auf einfache Weise mit einem scharfen Cutter-Messer in entsprechende Streifen schneiden.

Grundlage für den Bahndamm

Bei geeignetem Zuschnitt lassen sich die Streifen auch als Grundlage für einen entsprechenden Bahndamm nutzen. Der Bahndamm setzt sich dabei aus dem Schotterbett und dem Unterbau zusammen. Für beide Teile dient Kork als Grundbaustoff. Das Schotterbett wird aus 2mm starkem Kork und der Unterbau aus 5mm starkem realisiert. Dabei sollten die Streifen für den Schotter ein minimale Breite von 22mm und der für den Unterbau 38mm haben, um einem Bahndamm nach NEM 122 zu entsprechen. Die Kanten können mit einem Cutter-Messer entsprechend nachgearbeitet werden, um der Schräge der Dämme näher zu kommen.

Vorteil dieses Verfahrens ist auch, dass man Weichen und Bahnhofsbereiche je nach belieben ausschneiden und anpassen kann. Die Weichenantriebe können auch sehr gut Unterflur eingearbeitet werden.

Gleise, Farbe und Schotter

Auf das Kork-Bett wird nun das Gleis mit Hilfe von Gleisnägeln (die gibt es übrigens auch im Baumarkt, ich verwende zum fixieren Messingstifte 8x0.5mm) angeheftet. In den Kurven kann wer will Überhöhungen einbauen. Dazu werden entsprechende Abstandhalter (aus Pappe oder Messing) unter die Außenseite der Kurvenradien platziert. Mehr als ein halber Millimeter sind aber nicht sehr realistisch. Nach NEM 114 sind max. 0,6mm erlaubt. Außerdem sollte man darauf achten, dass die Überhöhungen langsam beginnen und enden. NEM 114 gibt dazu auch Auskunft.

Sind die Gleise verlegt, werden sie mit einem Leim - Wasser - Spülmittel - Gemisch, diesmal nicht so dünnflüssig bzw. wenn man sich sicher ist, dass die Gleise nicht wieder "rückgebaut" werden, mit Plastikkleber (z.B. UHU plast spezial) fixiert. Nach dem Abtrocknen werden die Gleisnägel wieder entfernt. Die leider notwendigen aber trotzdem sehr hässlichen Löcher für die Gleisnägel werden nun mit einer Spachtelmasse (z.B. Moltofill instant) verfüllt. Dies kann sich bei vielen Gleisen als sehr langwierig erweisen (aber nicht verzagen, das Ergebnis kann sich sehen lassen).

Ist auch der Spachtel getrocknet, werden die Gleise samt Schwellen mit dem gewünschten Farbton versehen. Ich verwende hierfür einen rötlichen-braunen Ton aus Abtönfarbe plus dem besagten Leim - Wasser - Spülmittel - Gemisch. Das ganze nicht zu dünn, so dass die Farbe noch deckt. Industriegleise vertragen auch einen Grauton. Beim Färben sehr auf die beweglichen Teile der Weichen achten, jeder Tropfen in die Weichen oder noch schlimmer in den Antrieb, ist Gift für die Betriebssicherheit.

Die so gefärbten Gleise sind nun Ausgangspunkt für das Einschottern. Dies soll jedoch in einem weiteren Beitrag auf Online-Modellbahn.de abgehandelt werden.

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